Workshop Flussgebietsmanagement

Die Vorgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) zu einem flussgebietsbezogenen wasserwirtschaftlichen Handeln ist seit teilweise bereits mehr als 100 Jahren im Aktionsradius der nordrhein-westfälischen sondergesetzlichen Wasserverbände verwirklicht. Um die Erkenntnisse und Erfahrungen dieses praktischen Flussgebietsmanagements in den Umsetzungsprozess der EG-WRRL einzubringen und den Dialog der Fachleute zu fördern, hatte der Ruhrverband bereits vor der offiziellen Inkraftsetzung der Richtlinie einen gegenseitigen Meinungs- und Informationsaustausch initiiert. Der Workshop Flussgebietsmanagement widmet sich seit dem Jahr 2000 in Form einer Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), der European Water Association (EWA) und des nordrhein-westfälischen Landesverbandes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) in Kooperation mit dem Institut zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IFWW) aktuellen wasserwirtschaftlichen Themen und wird in seiner inhaltlichen Ausrichtung durch den Ruhrverband mitgestaltet. Zu Beginn des Jahres 2016 konnte als weiterer Mitveranstalter das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der Universität Duisburg Essen (ZWU) gewonnen werden. Gleichzeitig ist der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) als solcher ausgeschieden. Integraler Bestandteil des Workshops ist eine Befragung der jeweiligen Teilnehmenden zu ihrer Einschätzung des Umsetzungsprozesses der EG-WRRL, die stets eine gute Resonanz gefunden hat.


22. Workshop 2021 – Wasserwirtschaft zwischen Zuständigkeiten, Zielverfehlungen und fachlichen Herausforderungen

Auch der 22. Workshop Flussgebietsmanagement konnte aufgrund der durch die mit dem Covid-19 Virus verbundenen Regelungen und Einschränkungen nicht in Präsenzform stattfinden, sondern musste sich erneut auf eine eintägige Veranstaltung im Videoformat beschränken. Dennoch bestach er wieder mit inhaltlich hervorragenden Beiträgen und einer guten Resonanz an Teilnehmenden. Dabei wurde deutlich, dass es bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie weiterhin noch verschiedene, in Zukunft zu schließende Lücken gibt. Für die Wasserwirtschaft in Deutschland wird es dabei wesentlich sein, die Politikbereiche und Rechtsinstrumente, welche die aquatische Umwelt stark beeinflussen, besser zu synchronisieren. Dies betrifft vor allem die Belastung von Oberflächengewässern und Grundwasser mit Schadstoffen. Hoffnungsfroh stimmt das Bekenntnis der Wasserwirtschaft, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie trotz aller damit verbundenen Herausforderungen nicht in Frage zu stellen, sondern diese weiterhin mit Nachdruck zu verfolgen. Wie in den Vorjahren wurden die relevanten Ergebnisse der Veranstaltung in einem Synthesepapier zusammengefasst.

Aufgrund des Verzichts auf eine Präsenzveranstaltung war es auch in diesem Jahr nicht möglich, mittels der üblichen Fragebogenaktion ein aktuelles Meinungsbild der Teilnehmenden zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu erheben.

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21. Workshop 2020 – Wasserwirtschaftliche Schwerpunkte eines neuen Jahrzehnts

Der 21. Workshop Flussgebietsmanagement in Form einer Präsenzveranstaltung konnte aufgrund der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie bedauerlicherweise nicht stattfinden. Um einem Teil der im Programm vorgesehenen Themen dennoch eine Plattform zum fachlichen Austausch zu geben, hatten sich die Organisatoren dazu entschieden, am 25.11.2020 stattdessen einen Workshop im Videoformat durchzuführen. Die darin enthaltenen Beiträge haben klar verdeutlicht, dass mit Blick das „verflixte“ Jahr 2027 zu den Inhalten der Wasserrahmenrichtlinie allmählich „Farbe zu bekennen“ ist. Somit gibt die Erstellung des dritten Bewirtschaftungsplans den hierfür Verantwortlichen keine leichte Aufgabe auf. Zudem werden die Herausforderungen für die Wasserwirtschaft bei der Schaffung ökologisch intakter Gewässerzustände nicht geringer, da sich die Effekte des Klimawandels und die Wirkung stofflicher Einträge mehr und mehr offenbaren. Insofern ist es aber auch beruhigend, dass die Wasserrahmenrichtlinie mit ihrer grundsätzlichen Ausrichtung und ihren wegweisenden Ansätzen auch weiterhin als der fachliche Kompass des wasserwirtschaftlichen Handelns angesehen wird. Wie in den Vorjahren wurden die relevanten Ergebnisse der Veranstaltung in einem Synthesepapier zusammengefasst.

Aufgrund des Verzichts auf eine Präsenzveranstaltung war in diesem Jahr eine erneute Aktualisierung des Meinungsbildes der Teilnehmenden mittels der üblichen Fragebogenaktion leider nicht möglich.

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20. Workshop 2019 – Flussgebietsmanagement im Zeichen aktueller Megatrends

Der 20. Workshop Flussgebietsmanagement hat am 27. und 28. November 2019 auf dem Essener Campus der Universität Duisburg-Essen stattgefunden. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge haben nachhaltig verdeutlicht, dass die zukünftigen Herausforderungen, denen sich die Wasserwirtschaft zu stellen hat, nicht kleiner werden, Denn auf der einen Seite wird es immer klarer, dass die Auswirkungen des Klimawandels und die gesellschaftlichen Veränderungen nicht unwesentlich auch wasserwirtschaftliche Aspekte berühren. Auf der anderen Seite steht die Tatsache im Raum, dass es trotz vielfältiger Anstrengungen nur in Ansätzen gelungen ist, dem durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie vorgegebenen guten Zustand der Gewässer näherzukommen. Daher sind alle Akteure rund um das Wasser gefordert, sich weiterhin diesen Aufgaben zu widmen und Lösungskonzepte zu entwickeln. Der im Oktober 2018 gestartete "Nationale Wasserdialog" könnte eine gute Grundlage bieten, um einen gemeinsamen, konsensualen und politisch getragenen Weg zur nachhaltigen Problemlösung zu erarbeiten. In einem Synthesepapier wurden die Ergebnissen des 20. Workshops veröffentlicht.

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Ergebnisse der Fragebogenaktion (Stand November 2019)

Seit dem Jahr 2000 findet in jährlicher Abfolge in Essen der Workshop Flussgebietsmanagement statt. Parallel zu den Workshopvorträgen wird im Rahmen dieser Veranstaltung auch ein Fragebogen zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verteilt und ausgewertet, um jeweils ein Meinungs- und Bewertungsbild aus diesem Expertenkreis zu erhalten. Mit Blick auf den stetigen Fortschritt der Umsetzung der WRRL war dieser Fragebogen inhaltlich im Jahr 2015 teilweise modifiziert worden. Seitdem beinhaltet er eine Sondierung wesentlicher Defizite beim Gewässerzustand, bevorzugter Ansatzpunkte für Maßnahmen und potenzieller Hürden bei der Maßnahmenumsetzung. Aufgrund des anstehenden Reviewprozesses der WRRL umfasst der Fragebogen seit dem letzten Jahr auch zwei Fragen, welche die zukünftigen Erwartungen und Entwicklungen dieser Richtlinie behandeln.

Download der Befragungsfolien (PDF)
Download Befragungsauswertung (PDF)

 

19. Workshop 2018 – Wasserwirtschaft zwischen politischem Anspruch, wissenschaftlichen Auffassungen und technischer Umsetzung

Die diesjährige Veranstaltung hat zusammenfassend deutlich herausgestellt, dass der Weg eines nachhaltigen wasserwirtschaftlichen Handelns weiterhin ein ambitioniertes Programm mit vielfältigen Themenfeldern ist. Hierunter fällt selbstredend auch die weitere Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, deren Grundgedanken, Ziele und Zwischenergebnisse aber deutlich transparenter als bislang geschehen vermittelt werden sollten. Dies ist aber auch nicht von der Wasserwirtschaft allein zu stemmen, sondern erfordert ein Mitwirken aller übrigen Akteure im und am Gewässer sowie Grundwasser. Zur Bewältigung hierbei auftretender Schwierigkeiten und Konfliktfelder bedarf es einer offenen und verständnisvollen Kommunikation, die im Ergebnis möglichst kooperative Lösungsansätze hervorbringen sollte. Denn nur auf einer gemeinsam ausgestalteten Ebene lassen sich Wege und Regelungen finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

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18. Workshop 2017 - Die Wasserrahmenrichtlinie und der gute Gewässerzustand - Strategien, Einflussgrößen, Handlungsoptionen

Trotz vielfältiger Aktivitäten und einer nicht unbedeutenden Anzahl an Maßnahmen ist es noch ein langer Weg bis zur Erreichung der in der Wasserrahmenrichtlinie formulierten Zielvorgaben. Ein Sachverhalt, der sich als roter Faden durch die Veranstaltung zog. Ursache hierfür ist zum einen die Vielzahl an Belastungen, denen Oberflächengewässer und Grundwasser ausgesetzt sind. Zum anderen besteht aber weiterhin teilweise Unkenntnis über die Wirkzusammenhänge der Ökosysteme – vor allem bei der Umsetzung von Maßnahmen. Das Wissen hierüber ist aber Voraussetzung dafür, zur Reduzierung der Effekte oftmals multipler Stressoren die richtigen Maßnahmen auswählen zu können. Um der Wasserrahmenrichtlinie zum Erfolg zu verhelfen, bedarf es einer Fortführung der ihr eigenen Umsetzungsinstrumente auch über das Jahr 2027 hinaus. Dies jedenfalls war überwiegend Grundtenor der Beiträge dieses Workshops Flussgebietsmanagement.

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17. Workshop 2016 - Bilanz und Perspektive der Wasserrahmenrichtlinie - Der Meilenstein 2019

Nachdem der Übergang vom ersten in den zweiten Bewirtschaftungszyklus eher unspektakulär verlaufen ist, macht ein Blick in die Wasserrahmenrichtlinie selbst klar, dass sie in naher Zukunft vor einer richtungsweisenden Entscheidung stehen wird. Denn gemäß ihrem Artikel 19 ist die Europäische Kommission aufgerufen, diese Richtlinie spätestens 19 Jahre nach ihrem Inkrafttreten – also im Jahr 2019 – zu überprüfen und gegebenenfalls erforderliche Änderungen vorzuschlagen. Auch wenn bis dahin noch genügend Zeit zu sein scheint, stand der 17. Workshop Flussgebietsmanagement ganz im Zeichen dieses Reviewprozesses und beleuchtete damit verbundene Fragestellungen aus verschiedenen administrativen und inhaltlichen Gesichtspunkten. In Ergänzung dazu befassten sich mehrere Vorträge aber auch mit aktuellen fachlichen Aspekten zur Zustandsbewertung und möglichen Zielerreichung. Sie machten deutlich, dass neben den notwendigen Maßnahmen vor allem Transparenz und Kommunikation wichtige Bausteine auf dem Weg zu einem guten Gewässerzustand sind.

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