Absenkung des Baldeneysees: Ergebnisse des Gutachtens liegen vor

Auswertung der im Dezember 2014 vorgenommenen Untersuchungen ergab, dass keine Gefahr für Sicherheit und Funktionsfähigkeit besteht

Der Ruhrverband hatte den Stauspiegel des Baldeneysees im Dezember vergangenen Jahres um rund 75 Zentimeter abgesenkt und damit großes Interesse in der Bevölkerung sowie bei Medienvertretern aus ganz Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Grund für die damalige Absenkung war eine Sicherheitsüberprüfung, die Ursache und Umfang ungewöhnlich hoher Grundwasserstände im Poldergebiet „Schloss Baldeney“ klären sollte. Während der zweiwöchigen Absenkung wurden an verschiedenen Grundwasserbeobachtungspegeln Messdaten erhoben und zusätzlich Bodenuntersuchungen vorgenommen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden in der Folge von der DMT (Deutsche Montan Technologie) GmbH im Auftrag des Ruhrverbands ausgewertet.

Das Gutachten der DMT liegt nun vor und belegt eindeutig, dass die erhöhten Wasserstände im Poldergebiet keine Gefahr für die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Baldeneysees darstellen. Die Wassereintritte sind laut Gutachten auf die Stahlspundwand zurückzuführen, die den Damm zwischen Baldeneysee und Polder abdichtet und die an ihrem oberen Ende durch einen aufgesetzten Betonbalken begrenzt wird. Die Gutachter haben im oberen Bereich der 80 Jahre alten Spundwand und an der Kontaktfuge zwischen Wand und Betonbalken Undichtigkeiten und Schäden festgestellt.

Nicht bestätigt hat sich der im Vorfeld diskutierte Einfluss von Grubenwasserzuflüssen aus den Erbstollen des ehemaligen Kohlebergbaus. Diese vermutete Ursache für die erhöhten Grundwasserstände konnte ausgeschlossen werden.

Für den Ruhrverband folgt aus diesen Erkenntnissen nun die Notwendigkeit, einen Plan für eine möglichst wirtschaftliche Sanierung der Dichtung zu erarbeiten. Zeitdruck besteht dabei nicht – der Damm des Baldeneysees ist standsicher und funktionsfähig, und die vorhandenen Dränagesysteme im Poldergebiet sind problemlos in der Lage, zusätzlich eintretendes Wasser abzuführen.

Gemeinsam mit externen Planungsbüros werden die Experten des Ruhrverbands daher die denkbaren Lösungsvarianten erarbeiten, sie auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüfen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Diese Vorarbeiten sind anspruchsvoll, denn neben den zu erwartenden Kosten und der jeweils anzusetzenden Bauzeit sollen in die Überlegungen nach Möglichkeit auch etwaige Auswirkungen auf Anlieger, Wassersportler und Freizeitnutzer des Baldeneysees einfließen. Die unter Berücksichtigung aller Faktoren als optimalste Lösung identifizierte Sanierungsvariante wird anschließend den Behörden und den Gremien des Ruhrverbands zur Genehmigung vorgelegt.

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