Ersatzlebensraum für die Kreuzkröte in Duisburg-Raffelberg

Die Artenschutz-Vorprüfung für ein Bauvorhaben des Ruhrverbandes in Mülheim a.d. Ruhr ergab, dass hier mit dem Vorkommen der Kreuzkröte, einer nach Naturschutzrecht streng geschützten Art, zu rechnen ist. Im Jahr 2012 wurde daher auf einer benachbarten Acker- und Lagerfläche mit der Gestaltung eines Ersatzlebensraumes begonnen; die auch den Bau eines Ersatz-Laichhabitates beinhaltete. Hierfür waren mehrere wasser- und landschaftsrechtliche Genehmigungen einzuholen.

Mit Blick auf die Ansprüche der ursprünglich in den Flussauen beheimateten Pionierart wurde ein 300 m² großes Laichhabitat als flache Mulde angelegt. Trotz des anstehenden Auelehms musste der Untergrund mit einer Tonmineralschicht abgedichtet und auftriebssicher eingebaut werden. Eine ausreichende Wasserversorgung wird mit einer Grundwasser-Solarpumpe sichergestellt. Seit Fertigstellung des Ersatzhabitates konnten mehr als 100 Kröten mit Hilfe von künstlichen Tagesverstecken und Fangzäunen in den neuen Lebensraum umgesiedelt werden.

Anfang Mai des Jahres 2013 fand sich die erste Kreuzkröten-Laichschnur im Ersatzgewässer. Somit konnte eine erfolgreiche Reproduktion dokumentiert werden. Im Zeitraum Mai/Juni wurden hier sogar mehrere Zehntausend Kaulquappen festgestellt. Ende Juni verließen die ersten Jungkröten das neue Laichhabitat. In Zukunft wird es darum gehen, die Qualität sowohl des Landhabitates (Offenland-Charakter), als auch des Laichgewässers zu erhalten. Hierfür ist das zeitweise Trockenfallen des Gewässers wichtig, da auf diese Weise der Predatorendruck durch räuberische Insekten reduziert wird.