Warum Wasserqualität nicht gleich Wasserqualität ist

Leben braucht Wasser. Der Ruhrverband sorgt mit seinen mehr als 800 wasserwirtschaftlichen Anlagen und seinen rund 1.000 Beschäftigten dafür, dass den Menschen in der Region jederzeit Wasser in ausreichender Menge und in guter Qualität zur Verfügung steht. Doch woran bemisst sich überhaupt die Wasserqualität? Ganz allgemein versteht man darunter die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des Wassers. Die Kriterien und Merkmale zur Beurteilung der Wasserqualität sind jedoch ganz unterschiedlich, je nachdem, ob es sich um Trink- oder Brauchwasser handelt, ob die Ergebnisse der Abwasserreinigung, der Zustand eines Badegewässers oder die gesamte Gewässerökologie betrachtet wird.

Insbesondere im Gewässerbereich hat das Thema Wasserqualität vor allem durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie große Bedeutung erlangt. Der ökologische Zustand eines Gewässers wird in fünf Kategorien unterteilt (sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend und schlecht) und anhand biologischer, hydromorphologischer und physikalisch-chemischer Merkmale beurteilt. Auch der Bestand der Fische und Pflanzen im Gewässer sind ein Maß für die Wasserqualität.

Bei Badegewässern beurteilt man die Wasserqualität primär anhand hygienischer Kenngrößen (z. B. Escherichia Coli). Laut europäischem Badegewässerreport verfügen die Badestellen, die der Ruhrverband in einigen seiner Talsperren ausgewiesen hat, über eine ausgezeichnete bzw. gute Badewasserqualität.

Abwässer werden nach ihrer Reinigung in Gewässer eingeleitet. Zum Schutz der Gewässer kommt es auf eine möglichst geringe Emission an, die sich unter anderem am Chemischen Sauerstoffbedarf und an den Pflanzennährstoffen Phosphor und Stickstoff bemisst. Neben diesen Parametern der gütemäßigen Beschaffenheit eines Gewässers spielt auch die Gewässerstruktur eine Rolle.

Außerdem rücken aufgrund verbesserter Analysemethoden in zunehmendem Maße auch die in Abwässern enthaltenen Spurenstoffe in den Blickpunkt des Interesses.

Beim Trinkwasser spielen vor allem eine einwandfreie hygienische Beschaffenheit und eine möglichst geringe Belastung mit schädlichen Spurenstoffen wie Schwermetallen und Pflanzenschutzmitteln eine Rolle.