Sommer 2018: Ohne die Talsperren des Ruhrverbands wäre die Ruhr bei Schwerte-Villigst seit dem Wochenende streckenweise trocken

Dreimonatszeitraum April/Mai/Juni war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Die anhaltende Trockenheit in den vergangenen Monaten, insbesondere aber in den letzten vier Wochen hat zu sehr niedrigen Wasserständen in Flüssen und Bächen geführt. Doch trotz der aktuellen Hitzewelle ist davon in der Ruhr selbst wenig zu spüren. Dafür sorgen die Talsperren des Ruhrverbands.

Eine der Hauptaufgaben des Talsperrensystems ist die Gewährleistung einer Mindestwasserführung in der Ruhr. Diese ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Gäbe es das Talsperrensystem des Ruhrverbands nicht, so wäre die mittlere Ruhr bei Schwerte-Villigst am vergangenen Wochenende streckenweise trockengefallen. An der Mündung in den Rhein würde ohne zusätzliche Wasserabgaben nur etwa ein Drittel der tatsächlich gemessenen Wassermenge abfließen.

Aus den Talsperren des Ruhrverbands werden zurzeit 16.600 Liter Wasser in der Sekunde abgegeben, den Talsperren fließen dagegen nur etwa 1.600 Liter in der Sekunde zu. Daher zeigen die Füllstände in den Talsperren eine fallende Tendenz. Dieser Rückgang der Füllstände wird sich aufgrund des weiterhin trockenen und teils heißen Wetters in den kommenden Tagen weiter fortsetzen.

Seit Ende April mussten die Talsperren an 51 Tagen zusätzliche Wassermassen in die Ruhr ableiten, damit die vorgeschriebene Mindestwasserführung am Pegel Villigst eingehalten werden konnte. Diese Anzahl so genannter zuschusspflichtiger Tage liegt um 67 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen 27 Jahre.

Für die Monate April bis Juni 2018 hat der Ruhrverband im Ruhreinzugsgebiet eine mittlere Temperatur von 14,5 Grad verzeichnet. Damit ist dieser Dreimonatszeitraum der wärmste seit Beginn der Messreihe vor über 130 Jahren. Die zweithöchste stammt mit 13,6 Grad aus dem Jahr 2007. Ursache für den diesjährigen Wärmerekord waren vor allem die Monate April (wärmster April seit Beginn der Messreihe) und Mai 2018 (zweitwärmster Mai), doch auch der Juni lag um immerhin 1,7 Grad über dem Mittel der Vergleichszeitreihe 1981 bis 2010 und ist damit einer der zehn wärmsten Junimonate im Ruhreinzugsgebiet seit Aufzeichnungsbeginn.

Trotz der hohen Temperaturen und der damit verbundenen Trockenheit ist das Talsperrensystem des Ruhrverbands derzeit insgesamt noch immer zu knapp 84 Prozent gefüllt; das sind nur etwa zwei Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Die Wasserspeicher im Sauerland sind daher auch für eine mögliche Fortsetzung der sommerlichen Hitzewelle gut gerüstet.

 

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