Ruhrverband setzt auf naturnahe Waldarbeit mit Rückepferden

Einsatz der vierbeinigen Forsthelfer ist ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll

Rückepferde erleben seit einigen Jahren in der naturnahen Waldbewirtschaftung eine Renaissance.

Der Ruhrverband hat im Mai zwei Tage lang so genannte Rückepferde für den Abtransport von Eichenstämmen aus der Bestattungsfläche am Möhnesee eingesetzt. Das Holz war im Rahmen allgemeiner Verkehrssicherungsmaßnahmen sowie der aufgrund starker Nachfrage notwendigen Erweiterung des für Bestattungen genutzten Waldstücks angefallen.
Rückepferde verursachen, anders als Forstspezialschlepper, auf Waldböden praktisch keine Schäden, brauchen viel weniger Platz als schwere Maschinen und kommen auch dort noch weiter, wo die Technik an ihre Grenzen stößt. Daher werden sie in den Forstrevieren des Ruhrverbands als bedarfsgerechte Alternative unter anderem auf staunassen Böden sowie in besonders schützenswerten Biotopen verwendet. In dem Wald auf der Delecker Halbinsel, der seit Juni 2013 eine alternative Bestattungsform außerhalb herkömmlicher Friedhöfe bietet, kamen die Rückepferde aus Rücksicht auf bereits genutzte Bestattungsorte zum Einsatz.

Als Rückepferde kommen vor allem Kaltblutrassen in Frage. Sie bringen nicht nur durch ihr hohes Gewicht, meist über 700 Kilogramm, die notwendige körperliche Leistungsfähigkeit mit, sondern darüber hinaus auch Charaktereigenschaften wie Ruhe, Ausgeglichenheit und Nervenstärke, die ein Rückepferd haben muss.

Bei der Eröffnung der Bestattungsfläche am Möhnesee vor knapp zwei Jahren waren zunächst fünf Hektar auf der Delecker Halbinsel als Friedhofsfläche ausgewiesen worden. Der Ruhrverband ist gemäß dem Kooperationsvertrag mit der Gemeinde Möhnesee und der FriedWald GmbH für die forstliche Bewirtschaftung des Geländes zuständig und hat jetzt zwei weitere Hektar durchforstet und für die Nutzung für spätere Bestattungen vorbereitet.

PDF-Download