Vorstandswechsel beim Essener Ruhrverband

Erstmals rückt eine Frau in die Führungsspitze des Wasserwirtschaftsunternehmens

Dr. Antje Mohr und Prof. Norbert Jardin (r.) mit dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden Norbert Frece (l.) und Bürgermeister Franz-Josef Britz (Essen), dem Vorsitzenden des Verbandsrates.

Vorstandswechsel beim Ruhrverband: Dr. Antje Mohr (l.) ist als neue Vorständin für Finanzen, Personal und Verwaltung die erste Frau in der Führungsspitze des Ruhrverbands. Prof. Norbert Jardin ist weiterhin Technikvorstand und zudem neuer Vorstandsvorsitzender.

Der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbands in Essen, Norbert Frece, hat am 28.Oktober 2019 sein  65. Lebensjahr vollendet und scheidet mit Ablauf des Monats aus den Diensten des Essener Wasserwirtschaftsunternehmens aus. Der bisherige stellvertretende Vorstandsvorsitzende  und Vorstand Technik, Prof. Norbert Jardin, wird zum 1. November 2019 neuer Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands. Der promovierte Bauingenieur, Autor von mehr als 120 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Mitherausgeber des Standardwerks „Taschenbuch der Stadtentwässerung“, ist  seit dem 1. März 2016 Mitglied im Vorstand des Ruhrverbands.

Die Funktion als Vorstand für Finanzen, Personal und Verwaltung des Ruhrverbands übernimmt zum  1. November 2019 Dr. Antje Mohr. Sie wird gleichzeitig zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bestellt. Dr. Antje Mohr hat „Betriebliche Bildung und Management“ an der Universität Flensburg und der Syddansk Universitet (Wirtschaftsuniversität Dänemark Süd) studiert und einen Abschluss in „Internationale Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftssprachen“ erlangt. Ihre Promotion schloss sie an der Universität Flensburg ab. Sie war zuletzt als Gewerkschaftssekretärin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Schleswig-Holstein tätig. In der über 100-jährigen Geschichte des Ruhrverbands nimmt damit erstmals eine Frau eine Vorstandsposition ein.

Das scheidende Vorstandsmitglied Norbert Frece war seit 1995 Personalvorstand, seit 2004 Finanzvorstand und seit 2016 Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands. In diesen Schlüsselpositionen  hat er unter anderem den konsequenten wirtschaftlichen Konsolidierungskurs des Verbandes mit verantwortet. Durch den aufgrund gesetzlicher Vorgaben notwendigen Ausbau der Kläranlagen und Niederschlagswasserbehandlungsanlagen hatte der Ruhrverband 2005 einen Schuldenberg von rund  1,1 Milliarden Euro angehäuft, der in den Folgejahren massiv abgebaut wurde und aktuell bei weniger als 500 Millionen Euro liegt.

Das oberste Aufsichtsgremium des Ruhrverbands, der Verbandsrat, würdigte Norbert Freces vielfältige Verdienste mit einem Symposium, das am 28. Oktober 2019 auf Zeche Zollverein in Essen stattfand.  Zu den unterschiedlichen Aspekten rund um die Themen Digitalisierung und Arbeitswelt von morgen sprachen unter anderem Prof. Tobias Kollmann vom Lehrstuhl für E-Business und E-Entrepreneurship der Universität Duisburg-Essen, und Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft ver.di.

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