Status quo „Essen macht’s klar“

Projektteam zieht positive Zwischenbilanz zum Weltwassertag

Über eine positive Zwischenbilanz zu „Essen macht’s klar“ freuten sich die Projektbeteiligten Dr. Issa Nafo (Projektleiter, Emschergenossenschaft), Prof. Norbert Jardin (Schirmherr, Technischer Vorstand Ruhrverband), Andrea Holte (Projektmanagerin, Emschergenossenschaft), Thomas Kufen (Schirmherr, Oberbürgermeister Stadt Essen), Dr. Uli Paetzel (Schirmherr, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft), Simone Raskob (Geschäftsbereichsvorstand Umwelt und Bauen, Stadt Essen) und Markus Rüdel (Leiter Unternehmenskommunikation, Ruhrverband) (v. l. n. r.) / Foto: Ruhrverband

Im zweiten Jahr der Umsetzung zieht das Projektteam von „Essen macht’s klar“ eine durchweg positive Zwischenbilanz: Die Auftaktveranstaltung am 14. Juni des vergangenen Jahres war ein Erfolg. Auch die Infostände auf dem Feierabendmarkt im Rahmen von „Grüne Hauptstadt Europas“ und auf der Messe „Mode Heim Handwerk“ verzeichneten durchweg positive Resonanz. Der Info-Tag, der gemeinsam mit der Schwanen-Apotheke in Essen-Holsterhausen durchgeführt wurde, konnte viele Fragen in Bezug auf die korrekte Entsorgung von Altmedikamenten beantworten. Auch die jüngsten Projekte, wie z. B. die mit der Didaktik der Biologie der Universität Duisburg-Essen gemeinsam entwickelte Projektbox für Schulen und die derzeit noch laufende Medikamenten-Sammelaktion, werden in der Öffentlichkeit positiv wahr- und aufgenommen.

Zum Weltwassertag am 22. März zeigt sich das Projektteam zufrieden mit der Resonanz auf die Aktion „Essen macht’s klar“, die seit dem 14. Juni 2017 in Essen umgesetzt wird. Auch die jüngst initiierte Medikamenten-Sammelaktion, die am 10. März startete und noch bis zum 24. März läuft, wird von der Essener Bevölkerung gut angenommen. Für Projektleiter Dr. Issa Nafo (Emschergenossenschaft und Lippeverband) ist „Essen macht’s klar“ bereits jetzt ein Erfolg: „105 von 134 Apotheken haben sich 2017 an unserer gemeinschaftlichen Kampagne beteiligt, das entspricht einer Quote von 78,4 Prozent. Seit Projektbeginn haben wir über 40 Gespräche mit Unterstützerinnen und Unterstützern geführt, sieben Vorträge auf Veranstaltungen Dritter gehalten und selbst sieben öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen durchgeführt. Unser Bildungsbaustein ‚Schule‘ hat ebenfalls beeindruckende Zahlen hervorgebracht. Wir konnten in 2017 32 Teilnahmen durch Lehrpersonal diverser Schulen für Fortbildungen in der Universität Duisburg-Essen begeistern. Die Fortbildungen als solche erhielten durchweg gute Bewertungen seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch die eigens entwickelten Forscherboxen, die in Zusammenarbeit mit der Didaktik der Biologie der Uni Duisburg-Essen entstanden sind, waren bereits im Einsatz.“

Die groß angelegte Aufklärungskampagne zu Medikamentenrückständen im Wasserkreislauf ist dringend notwendig, denn die Elimination von Medikamentenresten bzw. deren Spurenstoffen aus dem Abwasser können auch Deutschlands modernste Kläranlagen nicht vollständig leisten. „Eine Lösung der Spurenstoff-Problematik am Ende der Kläranlage wäre eine scheinbar einfache, aber weder technisch optimale noch ökologische und energiefreundliche Lösung. Stattdessen müssen wir mit der Vermeidung von Spurenstoffen möglichst an der Quelle – also im Gesundheitswesen und bei den Verbrauchern – beginnen“, ist sich der Technische Vorstand des Ruhrverbands Prof. Norbert Jardin sicher.

Dem kann sich auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen nur anschließen: „Die Essener Bürgerinnen und Bürger haben nicht nur im Rahmen des diesjährigen ‚SauberZaubers‘ ihre Stadt von Müll und Abfall gereinigt, sondern auch ihre Hausapotheke auf abgelaufene Medikamente hin untersucht. Diejenigen, die ihre Arzneien nicht im Hausmüll entsorgt haben, können ihre Altmedikamente bei der Apotheke ihres Vertrauens abgeben. ‚Essen macht’s klar‘ ist ein Projekt, das erheblich von der Beteiligung der Essener Bürgerinnen und Bürger lebt.“ Aus diesem Grund appelliert Oberbürgermeister Kufen, dass abgelaufene Medikamente niemals über die Spüle oder die Toilette, sondern über den Hausmüll entsorgt werden. Denn dieser wird in Essen rückstandslos verbrannt. „Essen fungiert bei diesem vom Landesumweltministerium zu 80 Prozent geförderten Projekt als Pilotstadt. Im besten Falle soll das Projekt auf andere Großstädte übertragen werden“, erläutert der Essener OB nicht ohne Stolz.

Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, setzt auf den Tenor des Projektes. „Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich der dringend notwendigen Medikamenten-Reduktion innerhalb unserer Gewässer können gesellschaftliche Veränderungen im kleinem Maßstab bewirken! Daher freue ich mich besonders, dass unsere jüngste Befragung zeigt, dass 84 Prozent der Essener Apotheken unser Projekt ‚Essen macht’s klar‘ kennen! Aktuell läuft nicht nur unsere Medikamenten-Sammelaktion bis zum 24. März, sondern erstmalig haben auch 100 Kinder der Essener „Grundschule an der Waldlehne“ mit der Projektbox „Auf Spurensuche – Medikamente und andere Stoffe im Wasser“ Experimente durchgeführt. So bilden wir künftige Generationen nachhaltig zu aktiven Wasserschützern aus. Vor dem Hintergrund des Weltwassertages und dem diesjährigen Motto ‚Nature for water‘ sind wir damit auf dem richtigen Weg. Wie werden gemeinsam mit allen Akteuren daran arbeiten, wie es nach 2018 dauerhaft weitergeht.“

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