Stadt Brilon und Ruhrverband verbessern Wasserqualität der Briloner Aa

Neuer Bodenfilter reinigt zukünftig den Überlauf des Stauraumkanals

Vorbereitung des Baufeldes für den Retentionsbodenfilter in Brilon-Altenbüren (bitte bei Verwendung Quellenvermerk „Ruhrverband“ angeben)

Der Ruhrverband hat für die Stadt Brilon mit dem Bau eines Retentionsbodenfilters in Brilon-Altenbüren begonnen. Der neue Bodenfilter wird nach Inbetriebnahme den Entlastungsüberlauf des Stauraumkanals in Altenbüren reinigen.


Die Altenbürener Kanalisation ist ein sogenanntes Mischsystem, in dem Schmutz- und Niederschlagswasser gemeinsam abgeführt werden. Der Stauraumkanal in Altenbüren speichert das Niederschlagswasser, welches nicht direkt zur Kläranlage weitergeleitet werden kann. Nach Abklingen der Niederschläge wird das gespeicherte Wasser der Kläranlage Brilon zugeführt und dort gereinigt. Für ergiebige, langanhaltende Regenfälle ist das Speichervolumen von Stauraumkanälen allerdings nicht ausgelegt und das zufließende Wasser wird über ein Überlaufbauwerk in das nächste Gewässer schadlos entlastet. In diesem Fall ist das aufnehmende Gewässer allerdings der sehr kleine Briloner Aabach, dessen Wasser bei trockenem Wetter teilweise direkt ins Grundwasser versickert.


Der neue Bodenfilter wird sowohl den empfindlichen Aabach als auch das Grundwasser vor Verschmutzungen schützen. Dazu wird der Entlastungsüberlauf des Stauraumkanals auf der schilfbewachsenen Oberfläche des Filters verteilt. In der ein Meter mächtigen Sandschicht des Filters wird das Wasser während des Versickerungsvorgangs gereinigt und anschließend über Drainagen gesammelt und in die Aa abgeleitet. Der Versickerungseffekt führt zusätzlich zu einer Verlangsamung des Abflusses und damit zu einem zeitlichen Rückhalt (Retention) der Wassermassen. Ein plötzlicher Anstieg des Wasserstandes in der Aa wird dadurch effektiv vermindert. Der Filter hat eine Oberfläche von 1.000 Quadratmetern. Der Schilfbewuchs verhindert unerwünschte Fremdvegetation und gewährleistet durch eine strukturreiche Filteroberfläche die langfristige Wasserdurchlässigkeit des Filters. Gegen den Untergrund wird der Filter mit einer Folie abgedichtet, auf der die Drainage verlegt wird.

Die Baumaßnahme wird voraussichtlich ca. 3,2 Millionen € kosten, wovon 1,4 Millionen € durch die NRW-Bank gefördert werden. Der Auftrag zum Bau des Filters wurde an das heimische Bauunternehmen Ferdinand Altbrod GmbH & Co. KG aus Eslohe-Wenholthausen vergeben. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich elf Monate. Da im Anschluss zunächst die Schilfbepflanzung wurzeln und angehen muss, ist die Inbetriebnahme des Filters erst im Herbst 2020 möglich.

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