Sorpetalsperre: Wichtige Sanierungsarbeiten im Verborgenen

Ruhrverband erneuert die Kontroll- und Drainagebohrungen

Um die Standsicherheit des Sorpedamms auch langfristig sicherstellen zu können, lässt der Ruhrverband das Dränage- und Überwachungssystem im Untergrund des Sorpedamms sanieren. Zur Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit des Systems werden Altbohrungen verfüllt, neue Bohrungen abgeteuft und vorhandene Bohrungen aufgeweitet. Eine besondere Herausforderung stellen die Bohrarbeiten im Untergrundstollen dar, da in diesem Bereich unter besonders eingeschränkten Platzverhältnissen gearbeitet werden muss. Zusätzlich werden an der Geländeoberfläche im luftseitigen Dammbereich vier neue Grundwassermessstellen errichtet, die ebenfalls der Überwachung der Dichtigkeit des Untergrunds dienen werden. Das Dränagesystem im eigentlichen Dammkörper ist voll funktionstüchtig und bedarf keiner Sanierung.

Das Absperrbauwerk der Sorpetalsperre ist ein 69 m hoher Steinschüttdamm mit einem Betonkern, der von der Felssohle bis zur Dammkrone reicht. Im unteren Teil des Betonkerns ist ein von Hang zu Hang führender Kontrollstollen angeordnet. Von diesem aus sind Kontroll- und Dränagebohrungen abgeteuft, um den Untergrund zu überwachen und zu dränieren. Während des 2. Weltkriegs wurde der Damm in den Jahren 1943/44 durch insgesamt elf Bombentreffer stark beschädigt, wodurch die Sickerwassermenge im Kontrollstollen in den Folgejahren stark anstieg. In den 1960iger Jahren mussten schließlich Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, bei denen das ursprüngliche Kontroll- und Dränagesystem mit Zementsuspension verpresst worden ist. Ein neues Dränage- und Kontrollsystem wurde errichtet und im Bereich des linken unteren Hanges sowie der linken Talsohle wurde ein zusätzlicher Untergrundstollen unterhalb des Kontrollstollens aufgefahren. Mittlerweile ist das in den 1960iger Jahren erstelle Dränage- und Überwachungssystem nach 60 Jahren Betriebszeit – insbesondere im Bereich des Untergrundstollens sowie im Bereich des rechten Hanges – durch Ausspülungen aus den Bohrungen verstopft bzw. durch Versinterungen und Nachfall zugesetzt und nicht mehr voll funktionstüchtig.

Die Sanierungsarbeiten starten im April dieses Jahres und werden etwa ein Jahr dauern. Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. An der Oberfläche wird man die Baumaßnahme mit Ausnahme einiger Baucontainer und Lagerplätzen an den Talsperreneingängen kaum wahrnehmen.

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