Ruhrverband lässt Schleusentore 50 Meter übers Wasser schweben

1938 eingebautes Stemmtor der Schleuse Stiftsmühle ist nun wieder voll funktionsfähig

Gut dreieinhalb Tonnen wogen jeder der beiden Torflügel, die ein Mobilkran über die Wasserfläche des Harkortsees hob. (Bei Verwendung bitte Quellenvermerk „Foto: Ruhrverband“ angeben)

Der Wasserweg vom Hengsteysee zum Harkortsee führt die Stauseen-Mitarbeiter des Ruhrverbands mit ihren Arbeitsschiffen zwangsläufig über die Stauhaltung Stiftsmühle. Dort, hinter dem Herdecker Bleichstein-Gelände, befinden sich das Wasserkraftwerk, die Stauanlage und eine Schleuse, mit der die Schiffe den Höhenunterschied von zwei Metern überwinden können.

Nach fast 80 Betriebsjahren hat der Ruhrverband das Untertor der Schleuse, das sich zur Einfahrt in den Harkortsee öffnet, ersetzen müssen. Der Stahlkörper des Tores war nach Jahrzehnten treuer Dienste durch Korrosion stark geschädigt gewesen und deshalb bereits im November 2016 demontiert worden. Mit dem Einbau des neuen, von einem Fachbetrieb für Stahlwasserbau nahe Frankfurt/Oder hergestellten Untertores ist die Instandsetzung nun abgeschlossen.

Der Einbau der beiden neuen Torflügel, jedes davon fünf Meter hoch und dreieinhalb Tonnen schwer, bot ein spektakuläres Bild: Ein Mobilkran schwenkte die Elemente nacheinander mit seinem Ausleger mehr als 50 Meter weit über das Wasser bis zur Schleuse, wo sie abgesetzt und montiert wurden.

Inklusive aller Nebengewerke dauerte der Einbau der neuen Tore rund zwei Wochen. Der Ruhrverband investierte gut 250.000 Euro, um die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit der Schleuse auch für die kommenden Jahrzehnte sicherzustellen.

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