Kläranlage Wenden präsentiert sich in neuem Gewand

Offizielle Inbetriebnahme mit Umweltminister Remmel, Tag der offenen Tür am Sonntag

 

Für knapp neun Millionen Euro hat der Ruhrverband die Kläranlage Wenden modernisiert und erweitert. Am Freitag, dem 7. September 2012 nahmen der Umweltminister des Landes NRW, Johannes Remmel, der Bürgermeister der Gemeinde Wenden, Peter Brüser, und der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbands, Prof. Harro Bode, gemeinsam mit geladenen Gästen aus Bundes-, Landes und Kommunalpolitik sowie Verwaltung die erweiterte Anlage offiziell in Betrieb.

Damit wird bei der Abwasserreinigung für das Gemeindegebiet Wenden ein neues Kapitel aufgeschlagen. „In der erweiterten Kläranlage wird das Abwasser von 28.500 Einwohnerwerten nun wesentlich effizienter gereinigt als bisher. Das wird die Gewässergüte der Bigge deutlich verbessern und insbesondere Fischen und Kleinstlebewesen im Wasser zukünftig bessere Lebensbedingungen bieten“, versprach Prof. Harro Bode in seiner Begrüßungsrede.

Im Zuge der Erweiterungsplanung wurde erstmals das Verfahren der "Integralen Entwässerungsplanung" angewendet, bei der das System der Siedlungsentwässerung – bestehend aus Mischwasserkanalisation, Regenwasserbehandlung, Abwasserreinigung und Gewässer – einer ganzheitlichen Analyse und Optimierung unterzogen wird. Durch den hohen Fremdwasseranfall (in die Kanalisation eindringendes Grundwasser) wäre eine den üblichen technischen Regeln entsprechende Abwasser- und Regenwasserbehandlung im Einzugsgebiet der Kläranlage Wenden extrem aufwändig und teuer gewesen. Neben einer ohnehin notwendigen Sanierung der Kläranlage hätten zusätzlich etwa 18.000 Kubikmeter neues Regenbeckenvolumen gebaut werden müssen, was zu einem Gesamtaufwand von etwa 22 Millionen Euro geführt hätte.

Erst die integrale Betrachtung des Gesamtsystems ermöglichte eine wirtschaftliche und gleichzeitig auch ökologische Form der Erweiterung. Sie ergab, dass kein neues Regenbeckenvolumen gebaut werden musste. Dafür wurde die Kläranlage etwas größer ausgelegt, und die Gemeinde Wenden hat mit umfangreichen Kanalsanierungen zur Fremdwasserverringerung beigetragen. Im Ergebnis konnten die notwendigen Investitionen auf nur noch insgesamt etwa 11 Millionen Euro reduziert werden, wovon 2 Millionen Euro auf die Kanalsanierung und die Untersuchungen im Kanalnetz der Kläranlage entfielen. Letztere wurden dankenswerterweise finanziell von dem Landesumweltministerium unterstützt. Auch die Gewässerqualität wird durch die Einleitungen aus der Siedlungsentwässerung zukünftig nicht mehr nennenswert beeinträchtigt. „Wir waren die erste Kommune des Ruhrverbands, die das Angebot zur Integralen Entwässerungsplanung vollumfänglich wahrgenommen hat. Unser Entwässerungssystem ist nun zukunftsfest und gewährleistet eine hohe Rechts- und Betriebssicherheit. Ganz nebenbei haben der Ruhrverband und die Gemeinde Wenden auf diese Weise noch gut 10 Millionen Euro eingespart", erläutert Bürgermeister Peter Brüser.

Die Kläranlage selbst hat nach dem Umbau ihr Erscheinungsbild erheblich verändert. Neben einer Erneuerung der mechanischen Abwasserbehandlung wurde eine vollständig neue biologische Abwasserreinigungsstufe errichtet. Hierbei wird erstmals beim Ruhrverband ein neues energetisch optimiertes Verfahren zur Belüftung und Durchmischung des Belebungsbeckens eingesetzt.

Am Sonntag, dem 9. September, stellt der Ruhrverband von 10 bis 17 Uhr die neue Kläranlage der Öffentlichkeit vor. Der Tag der offenen Tür steht unter dem Motto „Wollten Sie schon immer wissen, wie eine Kläranlage funktioniert?“. Schritt für Schritt werden die einzelnen Verfahrensstufen vor Ort erklärt und Einblicke in die Arbeit im Labor gegeben. Kleine Gäste können eine Prüfung zur „Junior-Klärmeisterin“ bzw. zum „Junior-Klärmeister“ ablegen. Ein Spielmobil sorgt für Kurzweil, Kaffee und Kuchen sowie Leckeres vom Grill gibt es für das leibliche Wohl. Über eine Ankündigung der Veranstaltung in Ihrem Medium würden wir uns freuen.

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