Kläranlage Bochum-Ölbachtal reinigt Abwasser energieneutral

Ruhrverband zieht positive Bilanz nach erstem Betriebsjahr des neuen Pumpwerks

Der Ruhrverband hat vor rund einem Jahr das neue Pumpwerk auf dem Gelände der Kläranlage Witten-Herbede und das neue Teilstück der Kanalverbindung in die Nachbarstadt Bochum offiziell in Betrieb genommen. Seitdem wird Abwasser aus dem Einzugsgebiet der Stadt Witten komplett auf der Kläranlage Bochum-Ölbachtal des Ruhrverbands gereinigt; die Kläranlage Witten-Herbede wurde aufgegeben.

Die Bilanz des ersten Betriebsjahres fällt positiv aus: Der Betrieb des neuen Pumpwerks auf dem Gelände der bisherigen Kläranlage Witten-Herbede verlief ebenso störungsfrei wie die Einbindung der neu errichteten Druckrohrleitung in die bereits seit Längerem betriebene Kanalverbindung, die von den Pumpwerken Witten und Witten-Heven beschickt wird und bis zur Kläranlage Bochum-Ölbachtal führt.

Die sehr guten Ablaufwerte des in Bochum-Ölbachtal gereinigten Abwassers, das nach erfolgter Reinigung über den Ölbach in den Kemnader See geleitet wird, sind ebenfalls stabil geblieben, obwohl durch das zusätzliche Abwasser aus Witten-Herbede der Kläranlage mehr Schmutzwasser zufließt als vor dem Anschluss.

Ein weiteres gutes Ergebnis des ersten Betriebsjahres ist, dass die Kläranlage Bochum-Ölbachtal trotz der höheren Belastung am Zulauf keine gestiegenen Energieverbräuche verzeichnet. Sie ist also weiterhin energieneutral, das heißt, dass die Blockheizkraftwerke der Kläranlage im Jahresmittel genauso viel Strom und Wärme produzieren, wie für den Anlagenbetrieb benötigt werden.

Der Ruhrverband hatte aus Kostengründen entschieden, die Kläranlage Witten-Herbede stillzulegen und
das Abwasser auf der deutlich größeren Anlage Bochum-Ölbachtal mitbehandeln zu lassen. Die rund
3,65 Millionen Euro teure Maßnahme sollte Berechnungen zufolge eine jährliche Gesamtersparnis von
360.000 Euro erbringen. Diese prognostizierte Einsparung hat sich im ersten Jahr weitestgehend
bestätigt.

Im Jahr 2019 wird der Ruhrverband damit beginnen, die nicht mehr benötigten Kläranlagengebäude
und -becken am Standort Witten-Herbede zurückzubauen. Das vorhandene Regen- und Hochwasserpumpwerk
bleibt erhalten. Es fördert die am vorgelagerten Stauraumkanal entlasteten Abflüsse bei
entsprechend hohen Ruhrwasserständen ins Unterwasser des Stauwehres am Kemnader See.

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