Frühling 2018 an der Ruhr: Wärmster April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Auch der Mai war deutlich wärmer als das langjährige Mittel – Talsperren sind gut gefüllt

Der Frühling 2018 hat im Einzugsgebiet der Ruhr ganz unterschiedlichen Facetten gezeigt – das ergaben die Auswertungen des Ruhrverbands für die Monate März, April und Mai. Während die Monats-mitteltemperatur im März unter dem langjährigen Mittel lag, sorgte Hochdruckeinfluss im April bereits oftmals schon für frühsommerlich warme Tage. Die Folge: Mit einer Abweichung um vier Grad zum langjährigen Mittel war der April 2018 im Ruhreinzugsgebiet der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Hochdruckwetter setzte sich auch im Folgemonat fort und machte den Mai zum zweitwärmsten seit Aufzeichnungsbeginn. Insbesondere am Ende des Monats Mai wurden schon hochsommerliche Temperaturen von über 30 Grad registriert. Unterm Strich ergab das für die drei Frühlingsmonate eine mittlere Temperatur von 9,9 Grad, das sind 1,8 Grad mehr als im Mittel. Seit Aufzeichnungsbeginn war nur der Frühling 2007 noch wärmer.

Was das Niederschlagsaufkommen angeht, präsentierte sich der März annähernd durchschnittlich. Im April hingegen fiel knapp ein Drittel weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Auch der Mai fiel trotz teils heftiger gewittriger Unwetter im Vergleich zum Mittelwert zu trocken aus. Insgesamt gab es im Frühling 2018 im Einzugsgebiet der Ruhr knapp 17 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt der Jahre 1927 bis 2017.

Um die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflüsse in der Ruhr bei Schwerte-Villigst einzuhalten, musste der Ruhrverband im Jahr 2018 in der letzten Aprildekade damit beginnen, Wasser aus der Nordgruppe seines Talsperrensystems abzugeben. Diese so genannte Zuschusspflicht setzte sich am Pegel Villigst im Mai fort. An diesem Pegel wurde bis Monatsende die vierthöchste Anzahl zuschusspflichtiger Tage in einem Mai seit Einführung des Ruhrverbandsgesetzes registriert. An der Mündung in den Rhein hingegen wurde im Mai nur eine geringe Anzahl von zuschusspflichtigen Tage verzeichnet. Die vorgeschriebenen Mindestabflüsse wurden im Frühling 2018 zu jeder Zeit eingehalten.

Der Gesamtfüllstand aller Talsperren stieg im März sowie in der ersten Aprilhälfte an und erreichte Mitte April mit gut 93 Prozent seinen höchsten Stand 2018. Im Anschluss begann der Stauinhalt aufgrund der erforderlichen höheren Talsperrenabgaben zu sinken. Dieser Rückgang setzte sich nahezu kontinuierlich bis Ende Mai fort. Am 31. Mai 2018 wies das Talsperrensystem einen Füllstand von 89 Prozent auf, der nahezu exakt dem langjährigen Mittel entspricht. Das Talsperrensystem des Ruhrverbands ist damit auf eine mögliche Fortsetzung der Zuschusspflicht gut vorbereitet.

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