Barrierefreiheit an Talsperren des Ruhrverbands nimmt zu

Beispiel Hennetalsperre: „Euroschlüssel“ öffnet Schranke zum Anleger des Ausflugsschiffs

Bei Umbaumaßnahmen an den sauerländischen Talsperren, die die touristische Infrastruktur betreffen, berücksichtigen der Ruhrverband und die Anrainergemeinden der Talsperren seit Jahren die Bedürfnisse von Besuchern mit körperlichen Einschränkungen. Die Barrierefreiheit im Umfeld der beliebten Naherholungsziele nimmt daher stetig zu. Hier eine Übersicht:

An der Möhnetalsperre hat die Gemeinde Möhnesee im Rahmen des Regionale-Projekts „SauerlandSeen“ eine behindertengerechte Rampe zwischen dem Besucherparkplatz an der Sperrmauer und der Mauerkrone gebaut und den Mauervorplatz barrierefrei umgestaltet. Der Ruhrverband hat im Zuge dieser Baumaßnahme auch die Staumauer selbst komfortabler zugänglich gemacht, indem Pflasterflächen und Kantensteine durch einen durchgehenden Gussasphaltbelag ohne Fahrbahn-übergänge ersetzt wurden. In unmittelbarer Nähe zum Besucherparkplatz befindet sich eine frisch sanierte behindertengerechte Toilettenanlage, die im Sommer von 10 bis 20 Uhr und im Winter von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist. Die auf einer Fläche des Ruhrverbands gelegene Ausflugsgastronomie „Café Solo Loft“ hat ebenfalls einen barrierefreien Zugang erhalten. Da die Rampe zur Anlegestelle des Fahrgastschiffs an der Möhnetalsperre sehr steil und für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nur schwer zu überwinden ist, ist das Personal des Fahrgastschiffbetriebs beim Erreichen des Schiffes gern behilflich.

An der Biggetalsperre wurde die Anlegestelle nahe der Sonderner Talbrücke von der Personenschifffahrt Biggesee barrierefrei umgebaut. Wenn der Stauspiegel der Talsperre allerdings, wie im Zuge der Biggedammsanierung im Sommer 2015, außergewöhnlich stark abgesenkt ist, kann die Erreichbarkeit des Anlegers für körperbehinderte Besucher eingeschränkt sein. Die behindertengerechte Toilettenanlage, die mit dem europaweit einheitlichen und nur Menschen mit Behinderungen zustehenden Schließsystem „Euroschlüssel“ benutzbar ist, befindet sich in der Nähe des Ruhrverbands-Pavillons unterhalb des Biggedamms.

Ebenfalls im Zuge des Regionale-Projekts „SauerlandSeen“ entstand an der Sorpetalsperre der „Airlebnisweg“ an der Promenade Amecke. Die komplette 3,4 Kilometer lange Strecke mit neun Einzelstationen zum übergreifenden Thema Wasser und Atmung als Kernbestandteile des Lebens ist ebenso barrierefrei zugänglich wie die Promenade Langscheid sowie die Wegeverbindung von dort zum Wasserkraftwerk der Sorpetalsperre.

An allen Talsperren stehen ausgewiesene Behindertenparkplätze, in der Regel auf Flächen des Ruhrverbands und damit in besonders kurzer Entfernung zu den Hauptattraktionen, in ausreichender Zahl zur Verfügung. An der Hennetalsperre liegen die Behindertenparkplätze für die Fahrgastschifffahrt sogar direkt an der Anlegestelle. Der Clou: Die Schrankenanlage, die unbefugten Fahrzeugen die Weiterfahrt bis zum Anleger verwehrt, lässt sich ebenfalls mit dem „Euroschlüssel“ öffnen. Von diesen Parkplätzen aus führt ein barrierefreier Weg mit mehreren Aussichtspunkten, den die Stadt Meschede im Rahmen der Regionale 2013 auf dem Gelände des Ruhrverbands angelegt hat, bis zur Dammkrone des Hennedamms. Über den Henne-Boulevard ist auch der Dammfuß mit dem Wasserkraftwerk der Hennetalsperre barrierefrei erreichbar.