Baldeneysee: Fußgängerbrücke am Wehr seit 28. Oktober wieder geöffnet

Umfangreiche Sanierung dauerte rund sieben Monate

Die Fußgängerbrücke, die über das Wehr des Baldeneysees führt und seit April 2011 aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt war, ist am 28. Oktober wieder für den Publikumsverkehr freigegeben worden. Für rund 750.000 Euro, die zur Hälfte von der Stadt Essen getragen werden, wurde das 1933 errichtete Bauwerk für die kommenden Jahrzehnte fit gemacht. Umwelt- und Arbeitsschutzauflagen hatten während der Bauphase eine Einhausung der Brücke mit verschweißten Planen erfordert und damit die komplette Sperrung notwendig gemacht. Als Alternative für die Freizeitnutzung fand während der Sommermonate an Wochenenden und Feiertagen ein Fährverkehr statt, an dessen Kosten sich der Ruhrverband beteiligte.

Nach dem Entfernen der alten Anstriche durch trockenes Druckstrahlen mit Stahlgritt und dem Austausch einzelner beschädigter Stahlprofile erhielt die 165 Meter lange Brücke eine neue vierlagige Korrosionsschutzbeschichtung und erstrahlt nun in neuer, metalltypischer Farbgestaltung. Ergänzend wurden die alten, korrodierten Brückenlager gegen neue Elastomer-Lager mit Anker- und Lagerplatten ausgetauscht. Die Stadtwerke Essen und RWE, deren Versorgungsleitungen in der Brückenkonstruktion verlaufen, wurden frühzeitig in die Planungen eingebunden und nutzten die Bauphase, um die Lagerungen der Wassertransportleitungen vollständig zu erneuern. Außerdem verlegte RWE neue 10-Kilovolt-Versorgungsleitungen. Die öffentliche Ausschreibung, die Bauleitung und die Bauüberwachung lagen in der Verantwortung der Betriebsabteilung Talsperren und Stauseen des Ruhrverbands.

Der Komplettsanierung der Wehranlage Baldeney war eine so genannte Vertiefte Überprüfung vorangegangen. Dabei waren auf der Grundlage der DIN 1076 die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit bewertet und im Prüfbericht Empfehlungen für die Sanierung ausgesprochen worden. Wie es für Konstruktionen dieser Art typisch ist, wies die Brücke Schäden infolge von Spalt- und Flächenkorrosion auf. Auch der rund 25 Jahre alte Anstrich war aufgrund der exponierten Lage verkreidet und spröde.

Mit den Arbeiten an der Brücke ist die zweite von insgesamt drei Sanierungsphasen abgeschlossen worden. Im nächsten und damit letzten Bauabschnitt werden die Stahlwalzen des Wehres saniert. Ein genauer Ausführungszeitraum kann noch nicht benannt werden. Nach heutigem Kenntnisstand wird es bei diesen Arbeiten nicht zu Behinderungen des Freizeitverkehrs kommen. Im ersten Bauabschnitt hatte der Ruhrverband die Schleusentore und deren Antriebe erneuert, neue Leitwerke und Bootsumtragen errichtet, die Windwerke zur Öffnung der Wehrwalzen nebst Antrieben saniert, die Steuerungs- und Betriebstechnik komplett ausgetauscht sowie die Schleusenkanzeln und Fassaden neu gestaltet.

Download als PDF-Datei