Baden in der Stadt – internationaler Workshop in Essen

Auf Einladung der European Water Association (EWA) trafen sich Wasserexperten beim Ruhrverband

Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen sprach vor interessierten Fachleuten aus ganz Europa über das Baden in der Ruhr.

Rund 50 Wasserexperten aus ganz Europa tauschten sich am Donnerstag, dem 7. September 2017, beim Ruhrverband in Essen über ihre Erfahrungen zum sicheren Baden in städtischen Flüssen und Seen aus. Neben den Anforderungen, die Badegewässer heute erfüllen müssen, wurden insbesondere „Best Practice“-Beispiele aus Kopenhagen, der Schweiz und Essen vorgestellt und intensiv diskutiert. „Das rege Interesse an dem Essener Workshop zeigt, dass die wachsende Popularität des Flussbadens und die Wünsche der Bevölkerung bei den Wasserexperten angekommen sind“, sagte EWA-Präsident Prof. José Saldanhas Matos anlässlich der Eröffnung des Workshops, der in der Hauptverwaltung des Ruhrverbands in Essen stattfand.

Nachdem das Flussbaden aufgrund mangelnder hygienischer Voraussetzungen in unseren Gewässern jahrzehntelang nicht denkbar gewesen war, ist es heute aufgrund der deutlichen Verbesserungen bei der Siedlungsentwässerung und der Abwasserreinigung wieder realisierbar. Wie das geht, hat die Stadt Essen als „Grüne Hauptstadt Europas 2017“ mit der Eröffnung einer Badestelle an der Ruhr im Mai dieses Jahres demonstriert. „In dem vom Ruhrverband und weiteren Projektpartnern initiierten Forschungsvorhaben „Sichere Ruhr“ haben wir die hygienische Situation an potenziellen Badestellen der Ruhr intensiv untersucht und aus diesen Erkenntnissen ein Frühwarnsystem entwickelt, welches in der Lage ist, hygienische Verschmutzungen sicher vorherzusagen“, erläuterte Prof. Norbert Jardin, Vorstand Technik des Ruhrverbands. Mit diesen Voraussetzungen war es möglich, die Badestelle „Seaside Beach“ gemäß der europäischen Badegewässerrichtlinie anzumelden und richtlinienkonform zu betreiben.

Anlässlich der Eröffnung der neuen Badestelle hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen im Mai gesagt: „Das Baden in der Ruhr ist ein einzigartiges Projekt, durch das unser blaues Wunder für jeden erlebbar gemacht wird.“ Dieser Satz verdeutlicht einerseits, wie sehr sich die Bevölkerung das Baden in der Ruhr gewünscht hat, und andererseits, dass unsere Gewässer dadurch wieder in das Bewusstsein der Menschen rücken.

Das Projekt „Baden in der Ruhr“ wurde von den Konferenzteilnehmern als beispielgebend für andere Städte Europas angesehen. Der im Projekt „Sichere Ruhr“ entstandene Leitfaden zum Baden in Fließgewässern kann als Blaupause für potenzielle zukünftige Badestellen genutzt werden.

Die European Water Association (EWA) ist eine unabhängige und gemeinnützige Organisation zur Förderung der nachhaltigen Wasserwirtschaft. Mit Mitgliedern aus fast allen europäischen Ländern hat die EWA das Ziel, ein europäisches Forum für die Diskussion der technischen Standards und der politischen Debatten rund um Fragen des Wassermanagements zu sein.

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