Auf dem Weg zur energieneutralen Abwasserreinigung

Ruhrverband optimiert Belebtschlammbehandlung auf der Kläranlage Bochum-Ölbachtal

Die neue Belüftung in den Belebungsbecken der Kläranlage Bochum-Ölbachtal.

Nahezu vier Millionen Euro hat der Ruhrverband in den vergangenen zwei Jahren in die energetische Optimierung der Kläranlage Bochum-Ölbachtal investiert. Ein Aufwand, der sich in mehrfacher Hinsicht auszahlt: Wie die ersten Verbrauchsergebnisse nach dem Umbau zeigen, benötigt das Herzstück der Kläranlage, die biologische Reinigungsstufe, dank effizienterer Maschinen- und Belüftungstechnik nur noch etwas mehr als 50 Prozent der zuvor erforderlichen Energie. Zugleich wurden die Blockheiz-kraftwerke, die aus dem beim Klärprozess entstehenden Biogas umweltfreundlich Strom und Wärme erzeugen, durch Gasmotoren der neuesten Generation ersetzt und produzieren mit der gleichen Brennstoffmenge erheblich mehr Strom als bisher.

Insgesamt konnte der Eigenversorgungsgrad der Kläranlage Bochum-Ölbachtal durch diese Optimie-rungsmaßnahmen von zuletzt rund 60 auf jetzt über 90 Prozent (bezogen auf den durchschnittlichen Jahresenergiebedarf) gesteigert werden. Der Ruhrverband ist damit seinem Ziel, eine energieneutrale Abwasserreinigung zu erreichen, einen wichtigen Schritt näher gekommen. Als weitere positive Aus-wirkung der Sanierung kann die biologische Reinigungsstufe nun deutlich mehr Stickstoff aus dem Abwasser entfernen als zuvor. Dies ist nicht nur gut für die Gewässerqualität, sondern senkt auch die Abwasserabgabe, die der Ruhrverband bezahlen muss, und wirkt sich dadurch gebührenmindernd für die Bochumer Bevölkerung aus.

Bei der in mehrere Bauabschnitte unterteilten Sanierung handelte es sich gewissermaßen um eine Operation „am offenen Herzen“. Da die Reinigungsleistung der Kläranlage Bochum-Ölbachtal während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden musste, konnten immer nur einzelne Becken außer Betrieb genommen werden. Innerhalb der vorhandenen Becken wurde jeweils die komplette Maschinen- und Belüftungstechnik sowie die Mess- und Regeltechnik erneuert. Daraus resultierte auch die relativ lange Bauzeit von zwei Jahren für die Gesamtmaßnahme, die nun ihren erfolgreichen Abschluss gefunden hat.

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