Neue Hochspannungskabel für den Stromverbund

Nach über 80 Jahren treuen Dienstes tauscht der Ruhrverband die 10-kV-Hochspannungskabel zwischen den Wehranlagen Hengsteysee und Stiftsmühle aus. Dies ist zum einen aus Altersgründen notwendig, zum anderen, da der Kabelquerschnitt für einen sicheren Betrieb des Kläranlagen-Stromverbunds nicht ausreicht. Im Zuge dessen werden auch Lichtwellenleiter für den Kläranlagen- und Stauseenbetrieb mitverlegt. Der Stromverbund nutzt die vom Kraftwerk Wetter gewonnene Energie, um die Kläranlagen Hagen-Boele, Hagen-Vorhalle und Hagen-Fley zu versorgen. Über den Stromverbund kann aber auch der auf den Kläranlagen in Blockheizkraftwerken erzeugte Strom sinnvoll untereinander aufgeteilt werden.

Im Zuge der Erweiterung und Optimierung des Stromverbundes der Hagener Kläranlagen ist geplant, die 10-kV-Kabeltrasse bis zur Kläranlage Schwerte weiterzuführen.  Von der Kläranlage Hagen-Boele über das Pumpwerk Westhofen bis zur Kläranlage Schwerte ist daher eine Neuverlegung erforderlich. Zur künftigen Anbindung des Pumpwerks Westhofen und der Kläranlage Schwerte an den Stromverbund muss zudem eine Synchronisation der verschiedenen Stromnetze über Converter erfolgen, um auch eine externe Einspeisung zu ermöglichen.


Nach der Bestandserfassung stellte sich heraus, dass die alte Kabeltrasse des „Ruhrverbands-Kabels“ direkt neben mehreren ebenso alten Kabeln der RWE und der Enervie-Gruppe lag und ein gefahrloser Austausch dieses einzelnen Kabels nicht möglich war. Gemeinsame Gespräche ergaben, dass geplant war, die übrigen Kabel ebenfalls zu erneuern. So vereinbarte man innerhalb weniger Wochen eine Kooperation. Diese reibungslose Kooperation setzte sich auch im Bereich der RWE-Brücke fort. So konnte aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Ruhrverband und RWE ein großes Durcheinander an alten Kabeln behoben werden.

Inzwischen sind die Arbeiten gemeinsam mit der Firma Tiefbau Dunkel aus Herscheid weitestgehend abgeschlossen. Die sechs 10-kV-Kabel und drei Lichtwellenleiter wurden auf 1.100 Metern erfolgreich verlegt und kurz nach dem Einbau in Betrieb genommen. Die Beeinträchtigung für die Bürgerinnen und Bürger, die die an die Stauseen grenzenden Fuß- und Radwege nutzen, konnte trotz des massiven, 1,30 Meter breiten Grabens auf ein Minimum beschränkt werden.