„Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“ ist das Motto des diesjährigen Weltwassertages am 22. März. Heutzutage liegt der Fokus bei dieser Forderung auf den armen Ländern dieser Erde, in denen viele Menschen von akutem Wassermangel oder durch verseuchtes Trinkwasser verursachte Krankheiten bedroht sind.
Dass die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem und jederzeit verfügbarem Wasser jedoch auch in unserer Region keineswegs immer selbstverständlich war, zeigt die Historische Sammlung der Ruhrwasserwirtschaft im St. Annental in Essen-Rellinghausen. Der Ruhrverband, verantwortlich für die Wasserwirtschaft im 4.500 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Ruhr, betreibt dieses Museum an einem Ort mit besonderer Geschichte: Die biologische Kläranlage, die hier 1925 in Betrieb ging, arbeitete als erste Anlage auf dem europäischen Kontinent nach dem so genannten Belebtschlamm-verfahren, das heute weltweit in der Abwasserreinigung Standard ist.
Die Historische Sammlung der Ruhrwasserwirtschaft ist jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr für Einzelbesucher geöffnet. Führungen für Gruppen sind auch zu anderen Terminen nach Vereinbarung per Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0201/178 1160 möglich.
Anhand von Bildern, Texttafeln und zeitgenössischen Exponaten wird die spannende Geschichte der Wasserwirtschaft an der Ruhr erzählt. Eine Broschüre, die in deutscher sowie in englischer Sprache erhältlich ist, unterstützt den Rundgang durch die Ausstellung und vermittelt jede Menge Hintergrundwissen. Wie wurde die Wasserknappheit im Ruhrgebiet besiegt? Warum gibt es den Baldeneysee? Und was hatte es mit den Schaumbergen auf sich, die in den 1950er und 1960er Jahren ganze Flüsse in vermeintliche Schneelandschaften verwandelten? Das und mehr erfahren Besucher in der Historischen Sammlung der Ruhrwasserwirtschaft.