Talsperren des Ruhrverbands leisteten im Abflussjahr 2016 Schwerarbeit

Hennetalsperre ist derzeit noch zu knapp 40 Prozent gefüllt

Einen ungewöhnlichen Anblick präsentiert derzeit die Hennetalsperre des Ruhrverbands. Aufgrund des niedrigen Wasserstands sind flache Bereiche fast komplett trockengefallen. bei Verwendung bitte Quellenvermerk „Foto: Ruhrverband“ angeben

Das Talsperrensystem des Ruhrverbands hat im Abflussjahr 2016, das am 31. Oktober zu Ende gegangen ist, überdurchschnittlich viel Wasser abgegeben und damit die gesetzlichen Mindestabflüsse in der Ruhr aufrechterhalten. Besonders stark beansprucht wurde dabei die Hennetalsperre bei Meschede: Sie ist nach Wochen geringer Niederschläge noch zu knapp 40 Prozent gefüllt, der Wasserspiegel liegt aktuell gut 15 Meter unter Vollstau. Besorgniserregend ist dies nicht – derzeit ist mit rund 15,5 Millionen Kubikmetern noch mehr als doppelt so viel Wasser im Hennesee wie nach dem extrem heißen und trockenen Sommer 1983.

Dass gerade die Hennetalsperre in den vergangenen Monaten besonders gefordert wurde, liegt unter anderem an den in diesem Sommer ausgeführten Sanierungsarbeiten an der Sorpetalsperre, die deshalb für 11 Wochen nicht zur Wasserabgabe herangezogen werden konnte. Mit derzeit 70 Prozent vom Vollstau hat die Sorpesee dennoch ebenso wie Möhnesee (57 Prozent), Biggesee (70 Prozent) und die weiteren Talsperren im Ruhrverbandssystem erkennbar dazu beigetragen, dass die Versorgung von 4,6 Millionen Menschen in der Region auch in diesem Sommer jederzeit gesichert war. Ohne die erhebliche Wasserabgabe wäre die Ruhr während der Hitzewelle im diesjährigen August spätestens bei Schwerte immer wieder streckenweise trockengefallen, und der Abfluss in den Rhein bei Duisburg hätte nur etwa ein Viertel der tatsächlich gemessenen Wassermenge von 23.000 Litern in der Sekunde betragen.

Insgesamt mussten die Talsperren des Ruhrverbands an 140 Tagen im Abflussjahr 2016 zusätzliche Wassermengen in die Ruhr ableiten, um die gesetzlich vorgeschriebene Mindestwasserführung am Pegel Villigst einzuhalten. Das sind 23 Tage mehr als im Vorjahr und sogar 80 Tage mehr als 2014. An der Ruhrmündung bestand an 81 Tagen Zuschusspflicht, das sind 31 Tage mehr als 2015 und 64 Tage mehr als 2014.

Aktuell ist das gesamte Talsperrensystem des Ruhrverbands noch zu rund 64 Prozent gefüllt. Allerdings liegt der Zufluss mit knapp 3 Kubikmetern pro Sekunde nach wie vor erheblich unter der Abgabe von etwa 15 Kubikmetern pro Sekunde. Mit einer grundlegenden Änderung der Abflusssituation ist in Anbetracht der Wettervorhersagen auch in den nächsten Tagen nicht zu rechnen.