Ruhrverband senkt erneut die Kosten für die Abwasserreinigung

Prognosen zeigen: Talsperren sind auch für einen trockenen Sommer 2019 gut gerüstet

Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand Norbert Frece gab auf der Verbandsversammlung einen Überblick über die wirtschaftliche Situation des Ruhrverbands.

Die Mitglieder des Ruhverbands beschlossen auf der 32. Verbandsversammlung in Essen unter anderem die Senkung der Abwasserreinigungskosten.

Gute Nachrichten für die 60 Städte und Gemeinden im 4.500 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Ruhr: Die Delegierten des Ruhrverbands haben auf der 32. Verbandsversammlung am Freitag, dem 7. Dezember 2018, erneut eine Senkung der an den Ruhrverband zu entrichtenden Abgaben für die Abwasserreinigung beschlossen. Die Beiträge in der Wassergütewirtschaft sinken im Jahr 2019 um 0,7 Prozent.
Seit 2010 sind die Beiträge, die die Mitgliedskommunen für die Leistungen des Ruhrverbands entrichten müssen, um 6,2 Prozent gesunken. Norbert Frece, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand des Ruhrverbands, verdeutlichte auf der Verbandsversammlung, was das konkret bedeutet: „Nach unserer Wirtschafts- und Finanzplanung wird jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger im Verbandsgebiet im Jahr 2020, also am Ende der aktuellen Planungsperiode, weniger für die Leistungen des Ruhrverbands zahlen als zehn Jahre zuvor.“

Die Talsperren des Ruhrverbands mussten 2018 eine historisches Trockenjahr bewältigen und weisen deshalb den niedrigsten Füllstand für diese Jahreszeit seit 1976 auf. Dank der vorausschauenden Bewirtschaftung der Wasservorräte in den acht Talsperren konnte der Ruhrverband die Wasser-versorgung für 4,6 Millionen Menschen jederzeit sicherstellen. Nach Prognoseberechnungen des Ruhrverbands werden die Wasservorräte in den Talsperren bis weit in den Herbst des Jahres 2019 reichen, selbst wenn sich die Trockenheit des Jahres 2018 weiter fortsetzen sollte. Diese Prognose setzt voraus, dass die Absenkung der Mindestwasserführung an den Pegeln Villigst und Hattingen, die seit dem 2. November 2018 gilt, im Jahr 2019 fortgeführt wird.

Auch zur Wirtschaftlichkeit der Wassermengenwirtschaft berichtete der Vorstandsvorsitzende Erfreuliches. Die Beiträge der so genannten Wasserentnehmer unter den Ruhrverbandsmitgliedern sinken im Jahr 2019 um 0,2 Prozent.

Für zufriedene Gesichter auf der Verbandsversammlung sorgte zudem die Nachricht, dass der Ruhrverband seine Gesamtschulden um rund 57 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf knapp unter 500 Millionen Euro senken konnte. Damit hat der Ruhrverband innerhalb von zwölf Jahren seinen Schuldenstand mehr als halbiert – dieser hatte nämlich Ende 2006 aufgrund umfangreicher Investitionen in den gesetzlich vorgeschriebenen Ausbau der Kläranlagen noch bei mehr als einer Milliarde Euro gelegen. Auch hat er sein selbst gesetztes Unternehmensziel erreicht, die Verschuldung auf das Doppelte des Jahresumsatzes zu begrenzen.

In der Verbandsversammlung, dem „Wasserparlament der Ruhr“, vertreten 151 Delegierte der Städte und Gemeinden, der Wasserwerke und der gewerblichen Unternehmen die Interessen der rund 550 Mitglieder des Ruhrverbands. Die Delegierten werden für jeweils fünf Jahre in das Gremium entsandt.

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