Müll am Biggesee verursacht Ärger und Kosten

Ruhrverband und Anrainerkommunen appellieren an Vernunft aller Besucher

Sommerzeit ist Müllzeit: Diese unschöne Erkenntnis haben der Ruhrverband als Eigentümer und Betreiber des Biggesees sowie die Anrainerkommunen Attendorn und Olpe auch in der abgelaufenen Sommersaison gewonnen. Allein der Talsperrenbetrieb Süd des Ruhrverbands kommt in seiner Bilanz auf rund 100 Tonnen Müll, die die Mitarbeiter von Juli bis Oktober 2014 an den Randwegen rund um den See eingesammelt oder aus dem Wasser gefischt haben.

„Wenn man die für diese Arbeit angefallenen Stunden zusammenzählt, waren drei unserer Leute vier Wochen lang mit nichts anderem beschäftigt. Hinzu kommen fünf Mitarbeiter einer Fremdfirma, die am Ende des Sommers eine ganze Woche lang die Uferbereiche aufgeräumt haben“, rechnet Betriebsleiter Ralf Stötzel vor. „Besonders gravierend wirken sich Wochenenden mit schönem Wetter aus, dann werden ganze Abschnitte rund um den See zu Partymeilen mit den entsprechenden Hinterlassenschaften.“

Das Problem betrifft nahezu alle Bereiche des Biggesees, der in jeder Freiluftsaison zehntausende Erholungssuchende anzieht. Am Randweg Langenohl ist achtlos weggeworfener Abfall ebenso zu finden wie an den Vordämmen, in der Weuste, in der Waldenburger Bucht und rund um die Lister. Auch ins Wasser werfen viele das, was sie nicht mehr brauchen – so kamen an der Schwemmgutsperre des Olper Vorbeckens in dieser Sommersaison noch einmal rund 20 Tonnen Müll zusammen. Die Städte Attendorn und Olpe haben ähnliche Erfahrungen gemacht und müssen ebenfalls regelmäßig ihre Mitarbeiter ausschicken, um hinter den leider zahlreichen rücksichtslosen Besuchern des Biggesees aufzuräumen. Allein die Hansestadt Attendorn hat weitere zehn Tonnen Müll einsammeln müssen, davon fünf Tonnen am Strandbad Schnütgenhof, drei Tonnen im Bereich der neuen Rast- und Ruheplätze und zwei Tonnen aufgrund illegaler Abfallablagerung im Talsperrenbereich.

„Der Müll verschandelt unsere schöne Landschaft, beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Talsperre und verursacht Kosten, die am Ende auf die Gemeinschaft umgelegt werden“, sind sich die Verantwortlichen einig. „Besonders problematisch sind weggeworfene Glasflaschen: Die Scherben gefährden nicht nur unsere Mitarbeiter beim Aufräumen, sondern beispielsweise auch spielende Kinder.“ Gemeinsam appellieren die Städte Attendorn und Olpe sowie der Ruhrverband daher an alle Besucher, sich verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll zu verhalten. Übrigens: Abfälle außerhalb der vorgesehenen Behälter zu entsorgen, ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Geldbußen geahndet werden.

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