Frühling 2019 im Ruhreinzugsgebiet hatte viele Gesichter

Nasse erste Märzhälfte, April insgesamt zu trocken, Mai so kalt wie schon lange nicht mehr

Die Frühlingsmonate März, April und Mai 2019 haben sich im Ruhreinzugsgebiet auf sehr unterschiedliche Weise präsentiert. Das zeigen die meteorologischen Auswertungen des Ruhrverbands. Da sich die ergiebigen Regenfälle, die bereits für einen der nassesten Winter der letzten Jahre gesorgt hatten, vor allem in der ersten Märzhälfte weiter fortsetzten, schloss der Monat März mit einem deutlichen Niederschlagsüberschuss gegenüber dem langjährigen Mittel ab. Im April hingegen fielen knapp 60 Prozent weniger Niederschlag als für diesen Monat üblich.

Der Mai wiederum war zwar, wenn man die Niederschlagsmenge für den gesamten Monat betrachtet, nur wenig nasser als das langjährige Mittel, zeigte jedoch mit vielen Gewittern und Starkregen- ereignissen ein sehr abwechslungsreiches Wettergeschehen. Vor allem war er deutlich zu kalt: Einen noch kälteren Mai hatte es zuletzt im Jahr 2010 gegeben. Unterm Strich war der Frühling 2019 – trotz der Schönwetterphase rund um Ostern – mit einer mittleren Temperatur von 8,3 Grad lediglich um 0,2 Grad wärmer als im Mittel. Die Niederschlagssumme der drei Monate lag um 9 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 1927 bis 2018.

Wie auch schon im Vorjahr musste der Ruhrverband erneut bereits im April an einigen Tagen Wasser aus den Talsperren der Nordgruppe (Möhne-, Henne-, Sorpetalsperre) abgeben, um die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflüsse in der Ruhr am Pegel Villigst bei Schwerte einzuhalten. Auch im Mai bestand an der Hälfte aller Tage Zuschusspflicht für den Pegel Villigst. An der Ruhrmündung in den Rhein hingegen war im Mai nur eine geringe Anzahl von zuschusspflichtigen Tagen zu verzeichnen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflüsse wurden im Frühjahr 2019 zu jeder Zeit eingehalten.

Der Gesamtfüllstand der Ruhrverbandstalsperren stieg im März weiter an und erreichte kurz vor
Monatsende mit gut 93 Prozent seinen bisher höchsten Stand im Abflussjahr 2019. Im Anschluss begann
der Stauinhalt aufgrund der erforderlichen höheren Abgaben aus den Talsperren zu sinken, ehe im letzten
Maidrittel eine kurze neuerliche Einstauphase einsetzte. Am 31. Mai lag der Füllstand des Talsperrensystems
bei knapp 92 Prozent und damit über dem langjährigen Mittel für diese Jahreszeit. Im Vergleich
zum Vorjahr sind in den Talsperren über elf Millionen Kubikmeter Wasser mehr gespeichert. Damit ist das
Talsperrensystem für eine mögliche Fortsetzung der Zuschusspflicht gut gerüstet.

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