Förster des Ruhrverbands haben noch immer mit „Kyrill“ zu tun

Kulturpflegearbeiten sichern standortgerechte Baumartenzusammensetzung

Im kommenden Januar werden es zehn Jahre, seit Orkan „Kyrill“ mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 Stundenkilometern über Europa fegte und allein in Nordrhein-Westfalen 25 Millionen Bäume zu Boden warf. Der Ruhrverband, mit über 3.000 Hektar einer der größten Waldbesitzer des Landes, musste als Folge des verheerenden Sturms nahezu ein Achtel seiner Waldflächen wieder aufforsten. Dabei wurde eine standortgerechte Zusammensetzung der Baumarten geachtet – zum einen aus ökologischen Gründen, zum anderen aber auch, weil Eichen, Buchen, Douglasien und Lärchen potenziellen weiteren Stürmen mehr Widerstandskraft entgegensetzen können als die von „Kyrill“ reihenweise niedergedrückten Fichten.

Bis heute beschert die Kulturpflege der aufgeforsteten Flächen dem Forstbetrieb des Wasserwirtschaftsunternehmens viel Arbeit. Allein im Sommer 2016 mussten auf rund 40 Hektar Kulturpflegearbeiten vorgenommen werden. „Dabei gehen wir selektiv vor: Um die von uns gepflanzten Baumarten zu fördern, nutzen wir bewusst die positiven ökologischen Eigenschaften der Begleitbaumarten wie Birke oder Eberesche, die sich von allein auf der Fläche angesamt haben“, erklärt Johannes Braß, Forstbetriebsleiter des Ruhrverbands. „Solange sie den Hauptbäumen beispielsweise einen natürlichen Frost- oder Windschutz bieten oder deren Wachstum in die gewünschte Richtung lenken, belassen wir Birke und Co. im Wald. Entfernt werden ganz gezielt nur die Exemplare, die die Entwicklung der gepflanzten Bäume beeinträchtigen.“

Dank dieser schonenden Form der Kulturpflege können auch die so genannten Begleitbaumarten auf den aufgeforsteten Flächen möglichst lange ihr ökologisches Potenzial entfalten und später zum Teil als hochwertiges Säge- und Furnierholz für den Möbelbau vermarktet werden.

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