Im April 2011 fällt der Startschuss für die zweite Sanierungsphase der Wehranlage des Essener Baldeneysees. Der erste Bauabschnitt war im Frühjahr 2010 nach dreijähriger Bauzeit rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr 2010 erfolgreich abgeschlossen worden.
Im nun startenden zweiten Bauabschnitt wird zunächst die Fußgängerbrücke über das Wehr eingerüstet, anschließend werden der Korrosionsschutz der Brücke erneuert sowie einzelne Stahlstreben, Knotenbleche und die Auflager ausgetauscht. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Oktober 2011. „Während der Baumaßnahme muss die Brücke von allen Seiten mit verschweißten Planen abgedichtet werden, das sehen die Umweltauflagen vor“, sagt Hermann Knotte, Leiter der Betriebsabteilung Talsperren und Stauseen des Ruhrverbands. „Daher können wir es nicht vermeiden, die Brücke für die Dauer der Arbeiten zu sperren.“ Fußgänger und Radfahrer können auf die flussabwärts gelegene Werdener Brücke ausweichen. Der Schleusenbetrieb wird voraussichtlich jeweils nur tageweise eingestellt.
Die Stadtwerke Essen und RWE, deren Versorgungsleitungen in der Brückenkonstruktion verlaufen, wurden frühzeitig in die Planungen eingebunden. Die Stadtwerke nutzen die Bauphase, um die Lagerungen der Wassertransportleitungen vollständig zu erneuern. Außerdem verlegt RWE neue 10-Kilovolt-Versorgungsleitungen.
Im ersten Bauabschnitt hatte der Ruhrverband nach mehr als 75 Betriebsjahren die Schleusentore und deren Antriebe erneuert, neue Leitwerke und Bootsumtragen errichtet, die Windwerke zur Öffnung der Wehrwalzen nebst Antrieben saniert, die Steuerungs- und Betriebstechnik komplett ausgetauscht sowie die Schleusenkanzeln und Fassaden neu gestaltet. Das sanierte Wehr wurde am 12. Mai 2010 zeitgleich mit dem Startschuss zum Ruhr-Atoll, dem Kunstprojekt auf dem Baldeneysee, offiziell wieder eröffnet. Als zusätzliches Geschenk an die Essener Bevölkerung wurde bei der Eröffnung erstmals die dauerhafte farbige Illumination des Wehres in Betrieb genommen.