Ruhrverband schafft naturnahe Auenlandschaft am Deilbach

Auenstandorte gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Natur, sind aber gerade in Deutschland in dieser Form nahezu verschwunden. Daher hat der Ruhrverband im Jahr 2021  ein rund sieben Hektar großes und bislang als Intensiv-Mähwiese genutztes Areal im Städtedreieck von Velbert, Hattingen und Essen zu einem naturnahen Auenstandort umgestaltet. Ziel war es, einen artenreichen, mit dem Deilbach eng vernetzten und sich dynamisch entwickelnden Lebensraum zu schaffen. Die Anlage einer Flutrinne gewährleistet, dass der Deilbach schon bei einem kleineren Hochwasser ausufern kann. Das außergewöhnliche Hochwasser im Juli 2021 hat gezeigt, dass das Ziel der Vernetzung von Fluss und Aue mit dieser Struktur tatsächlich verwirklicht werden konnte. Durch zwei Stillgewässer erhalten etwa Amphibien und Libellen einen neuen Lebensraum. Die teilweise noch vorhandene Uferbefestigung des Deilbachs wurde entfernt und die ufernahen Bereiche werden als Auwald entwickelt.

Die Bereiche, die nicht zu Gewässer oder Auwald werden, sollen sich zu einer Nass- und Feuchtwiese entwickeln. Denn auch dieses artenreiche Grünland ist infolge der heute üblichen intensiven Landwirtschaft überall selten geworden – mit der Folge, dass die Bestände vieler Wiesenvögel und Insekten rapide zurückgegangen sind. Damit sie am Deilbach wieder eine Heimat finden, soll das Grünland nur behutsam genutzt werden: Auf Pflanzenschutzmittel und Düngung wird daher verzichtet und gemäht wird erst ab Mitte Juni.

Die neue Auenlandschaft am Deilbach ist von der Radwegverbindung zwischen Essen und Velbert aus für die Bevölkerung erlebbar.