Erdbebenstation in der Ennepestaumauer alarmiert bei weltweiten Beben

Erdbeben im Sauerland? Über dieses Thema hat sich vermutlich noch niemand Gedanken gemacht. Aber der Ruhrverband als Eigentümer der großen sauerländischen Talsperren will schon wissen, ob hier Gefahren schlummern. Daher betreibt der Ruhrverband gemeinsam mit dem Geologischen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen zwei Erdbebenstationen an der Sorpe- und an der Ennepetalsperre.

Nach über zehn Jahren Betrieb wurden die Stationen erneuert und am 21. August 2012 in Betrieb genommen. Seitdem sind sie auch in das neue Erdbebenalarmsystem NRW (EAS NRW) des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen eingebunden. Das EAS analysiert automatisch alle aktuellen Messungen und stellt im Falle eines Schadenbebens innerhalb weniger Minuten Informationen zur Verfügung, die beispielsweise Katastrophenschutzbehörden oder auch Talsperrenbetreiber wie der Ruhrverband zur Abschätzung notwendiger Maßnahmen nutzen können.

Diese Erdbeben werden, wie auch alle Starkbeben weltweit, von den beiden Erdbebenstationen des Ruhrverbands registriert. Aus den Beobachtungen können Rückschlüsse gewonnen werden, ob ein besonders starkes Erdbeben in der Niederrheinischen Bucht noch Schäden an den Talsperren des Ruhrverbands hervorrufen kann.

Beispiel Ennepetalsperre: Die Ennepestaumauer wurde von 1902 bis 1904 gebaut und in den Jahren 1909 bis 1912 auf 51 Meter erhöht, wodurch sie eine elegante, schlanke Form erhielt. Diese schlanke Bauweise wäre jedoch anfällig, wenn sehr große Erdbebenbeschleunigungen auf sie wirken würden. Daher hat der Ruhrverband die Erdbebensicherheit der Staumauer untersuchen lassen und der Geologische Dienst berechnet, welche maximalen Beschleunigungen von einem Erdbeben am Niederrhein bis zur Ennepestaumauer gelangen könnten.