Voraussetzung für den Bau der Sorpetalsperre war die Röhrtalbahn, die Sundern mit der oberen Ruhrtalbahn in Neheim-Hüsten verbindet. Die Dampflokomotiven der Röhrtalbahn transportierten schwere Bauzüge über ein damals gelegtes Baugleis und ein neu gebautes Viadukt zur Baustelle am Sorpedamm. Sie war von 1926 bis 1935 die größte Baustelle Europas.

Im Zweiten Weltkrieg war der Sorpesee in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 ebenso wie die Eder- und die Möhnetalsperre im Rahmen der Operation Chastise Ziel von Bomberangriffen. Anders als die Staumauern von Möhne und Eder hielt der aus Beton mit Erdüberschüttung errichtete Sorpedamm dem alliierten Luftangriff jedoch stand. Ein erneuter britischer Angriff am 15. Oktober 1944 mit 5-Tonnen-Bomben im Direktzielwurf riss mehrere Bombentrichter, doch auch diesmal hielt der Damm.

Nach dem Krieg, als das Wasser in der Sorpetalsperre Ende 1958 für Reparaturarbeiten komplett abgelassen wurde, entdeckten Bauarbeiter kurz vor Weihnachten einen großen Blindgänger von diesem zweiten Angriff. Am 6. Dezember 1959 wurde der nahegelegene Ort Langscheid komplett evakuiert, während Nordrhein-Westfalens damaliger Cheffeuerwerker Walter Mietzke und Oberleutnant James M. Waters von den britischen Streitkräften die 3,6 Meter lange Tallboy-Bombe gemeinsam entschärften. Sie enthielt 2,5 Tonnen Sprengstoff und einen unberechenbaren Säurezünder.