Seeforellen laichen im Bypassgerinne des Horbachs

Als Maßnahme zur Optimierung des aquatischen Lebensraums hat der Ruhrverband im November 2006 am Horbach, einem Zufluss der Hennetalsperre, ein naturnahes Bypassgerinne in Betrieb genommen. Ziel war es, ein Laichbiotop für Seeforellen (Salmo trutta f. lacustris) zu schaffen, da es bis dato keine Laichplätze für diese Art im Einzugsgebiet der Talsperre gab.

Die Errichtung des Bypassgerinnes ist ein voller Erfolg. Das Gerinne wird von den Seeforellen als Laichgewässer akzeptiert und die Jungfische wachsen dort auf. Die erfolgreiche Reproduktion der Forellen und die Artenvielfalt des Makrozoobenthos (Fischnährtiere) sprechen für eine optimale Bachlaufgestaltung. Auch im Spätherbst 2010 stiegen wieder viele große Seeforellen aus der Hennetalsperre zum Laichen in den Bachlauf auf. Zahlreiche Naturfreunde reisten auch aus größerer Entfernung an, um das eindrucksvolle Schauspiel vor Ort zu beobachten. Die lokalen Medien berichteten ebenfalls über die Wanderung der Seeforellen.

Die Seeforelle stammt ursprünglich aus dem Voralpenraum und besiedelt tiefe und sauerstoffreiche Seen. Zur Laichzeit von Oktober bis Dezember steigt sie in die Zuflüsse der Seen auf, um dort ihre Eier im Kiesgrund abzulegen. Danach kehren sie wieder in ihren eigentlichen Lebensraum zurück. Die Jungfische verbringen das erste Lebensjahr in den Zuflüssen, bevor auch sie in den See oder die Talsperre abwandern.