Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld: Erneuerung der BHKW-Anlage

Auf der  Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld, die der Ruhrverband seit dem Jahr 1993 betreibt, kann das Abwasser von bis zu 450.000 Menschen gereinigt werden. Neben der Abwasserreinigung wird auf der Anlage auch eine Schlammbehandlung betrieben. Der bei der biologischen Reinigung anfallende Primär- und Überschussschlamm wird in drei Faulbehältern anaerob stabilisiert und anschließend entwässert. Das dabei entstehende Faulgas wird in zwei Gasbehältern zwischengespeichert und in der Energiestation zur  Strom-, Druckluft- und Wärmeproduktion verwertet.

Die Energiestation besteht aus einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit insgesamt fünf Modulen zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie zur Luftversorgung der Belebungsbecken. Auf Grund der in der Vergangenheit stark gestiegenen Bezugskosten für Strom liegt der Schwerpunkt heute darauf, das anfallende Faulgas primär zur Reduzierung des Fremdbezugs zu nutzen. Die anfallende Abwärme wird dabei zur Beheizung der Faulbehälter und der Betriebsgebäude genutzt. Nach über 20 Jahren gestaltet sich die Ersatzteilversorgung zunehmend schwieriger.  Außerdem verfügen die heute am Markt etablierten Aggregate über einen deutlich höheren elektrischen Wirkungsgrad. Bei einer Erneuerung der BHKW-Module 1 und 2 im Jahr 2014 wurden die beiden alten Gasmotoren, die jeweils 485 kW elektrische Leistung erbracht hatten, durch neue Maschinen mit einer elektrischen Leistung von je 600 kW ersetzt. So kann mit der gleichen Faulgasmenge rund 20 Prozent mehr Strom erzeugt werden.

Neben dem eigentlichen Motorenaustausch war eine Vielzahl zusätzlicher Maßnahmen erforderlich: Anpassung der Wärmeschiene, Installation einer Klärgasaufbereitung, Errichtung von separaten Schallschutzkabinen für jeden der neuen Motoren sowie die Anpassung der Hochwasserpumpen, die bei einem Netzausfall über das BHKW mit Notstrom versorgt werden. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt etwa 3,2 Millionen Euro.